Die Salzwiesen gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Île de Ré. Einige Besucher erkunden sie bei einer Wanderung oder einer Radtour. Diese geschützten Naturgebiete zeugen von der jahrhundertealten Bedeutung der Salzgewinnung für die Wirtschaft der Insel. Erfahren Sie mehr über das Salz der Île de Ré.
Was ist eine Salzwiese?
Salzwiesen sind Küstenfeuchtgebiete, die durch die Gezeiten mit salzhaltigem Wasser überflutet und entwässert werden. Diese sumpfigen Gebiete bestehen hauptsächlich aus Schlamm und Torf. Torf ist eine dicke Schicht aus zersetztem Pflanzenmaterial. Es ist wassergesättigt, durchwurzelt und sehr schwammig.
Seit Jahrhunderten spielen die Salzwiesen eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft der Île de Ré. Vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Salzgewinnung sogar der wirtschaftliche Motor der Region. Doch die Trockenlegung der Wiesen schwächte diese florierende Industrie. Hinzu kam die Konkurrenz von industriell hergestelltem Salz, das dank der Entwicklung des Eisenbahnverkehrs im 20. Jahrhundert auf die Insel und in die umliegenden Gebiete gelangte. Dadurch mussten sich einige Inselbewohner anderen Tätigkeiten zuwenden, vor allem der Austernzucht.
Die Entschlossenheit einiger Salzbauern, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, führte 1942 zur Gründung der Coopérative des Sauniers. Die Mitglieder bündelten ihre personellen und materiellen Ressourcen für die Salzproduktion (Ernte, Lagerung, Verpackung) und den Vertrieb. Heute umfasst die Organisation 70 Salzbauern von insgesamt etwa 100 auf der Insel. Zu den Produkten, die den Salzbauern der Île de Ré ihren Ruf eingebracht haben, gehören grobes graues Salz, feines Salz sowie insbesondere Fleur de Sel und Episalées.
Die Nutzung der Salzwiesen durch die Genossenschaft erfolgt im Rahmen einer g.g.A. (geschützte geografische Angabe). Dieses EU-Siegel verbindet die Qualität und den Ruf der Produkte (in diesem Fall Salz) mit ihrem Herkunftsort.
Besuch der Salzgärten auf der Île de Ré
Das Salzgarten-Ökomuseum
Um mehr über die Salzindustrie und ihre Geschichte zu erfahren, besuchen Sie das Salzgarten-Ökomuseum auf der Halbinsel Loix, im nördlichen Teil der Insel, nur wenige Minuten von unserem Hotel auf der Île de Ré entfernt. Die Besucher entdecken das handwerkliche Können der Salzproduzenten und die von ihnen verwendeten Werkzeuge. Die Führung gibt auch Einblicke in die Pflanzenwelt der Salzgärten, wie Queller, Meerespfeffer und wilden Senf. Besonders beliebt sind die Techniken, mit denen die Salzbauern ihr wertvolles Produkt, die Fleur de Sel, ernten.
Das Ökomuseum ist geöffnet:
- 14. März bis 15. April: Dienstag bis Samstag, 14:30 bis 17:15 Uhr
- 16. April bis 19. Juni: Dienstag bis Sonntag, 14:30 bis 18:00 Uhr
- 20. Juni bis 17. September: Täglich, 10:00 bis 12:30 Uhr und 14:00 bis 19:00 Uhr
- 17. September bis 4. November: Dienstag bis Samstag, 14:30 bis 17:00 Uhr
Jede Führung dauert 45 Minuten. Der Einlass für die ersten Besucher erfolgt 30 Minuten nach Öffnung, der letzte Einlass ist 70 Minuten vor Schließung. Eintrittspreise:
- 6 € pro Erwachsener
- 3 € für Kinder von 8 bis 11 Jahren
- 5 € für Jugendliche von 12 bis 18 Jahren
Kinder unter 8 Jahren haben freien Eintritt.
Die Salzbauern-Kooperative
Der Besuch des Ökomuseums kann mit einer Führung durch die Salzbauern-Kooperative in Ars-en-Ré kombiniert werden. Diese Führung beleuchtet die verschiedenen Schritte, die nach der Salzernte in den Salzgärten folgen. Die Kooperative empfängt Besucher nach Terminvereinbarung vom 1. April bis 30. September, Montag bis Freitag um 14:30 Uhr. Eintrittspreise, 4 € pro Erwachsener 2 € pro Kind (2 bis 16 Jahre)